Biofeedbackunterstütztes Beckenbodentraining

"Ich kann den Fortschritt sehen"


Biofeedback ist eine sehr erfolgreiche und effektive Behandlungsmethode bei Inkontinenz und Dysbalancen in der Beckenbodenmuskulatur. Insbesondere bei Harnverlust sind hohe Erfolgsraten beschrieben (Stressinkontinenz: 70-80% Verbesserung nach nur 6 -10 Sitzungen).

Ablauf einer Biofeedbackbehandlung

Bei der Biofeedbacktherapie werden die Muskeln, die das Zurückhalten des Harnflusses kontrollieren, trainiert und gestärkt. Da die Betroffenen diese Muskeln teilweise nicht mehr »finden«, also bewusst an- und entspannen können, ist das Feedback (Rückmeldung) der Muskelspannung sehr wichtig, um dieses »finden« wiederzuerlernen und damit die willkürliche Kontrolle über diese Muskulatur wiederzuerlangen.
Die Muskelspannung des Beckenbodens wird völlig schmerzfrei mit einer speziellen Elektrode gemessen. Diese wird in die Vagina eingeführt wie ein Tampon.

Die Trainingssitzung erfolgt meist halbliegend mit leicht abgestützen und abgewinkelten Beinen. Bauch-, Oberschenkel- und Gesässmuskulatur sollen nun möglichst entspannt bleiben, während nur der Beckenbodenmuskel angespannt und entspannt wird.
Auf einem Bildschirm sehen Sie nun Ihre Muskelspannung des Beckenbodens in Form einer Linie, die aufwärts (anspannen) und abwärts (entspannen) geht. Damit können Sie sofort erkennen, ob Sie den richtigen Muskel anspannen und wie stark Ihre Muskeln sind, die den Harn zurückhalten.
Bei Bedarf rundet ein physiotherapeutisches Übungsprogramm die Biofeedback-Einheiten ab.

Biofeedback Signal


Effektivität

Der Grundtonus bei Entspannung wird objektiv gemessen und zeitgleich am Bildschirm sichtbar gemacht, wodurch die Therapeutin während einer Sitzung sofort beurteilen kann, wie weit eine Entspannung möglich  ist.
Mit zunehmendem Training steigert sich die Spannung progressiv, die Muskel werden kräftiger. Meist werden ca. 10 Sitzungen für eine Reduktion der Inkontinenz benötigt.

Einsatzbereiche

Insbesondere nach Geburten, nach Gebärmutter-entfernung, bei Gewichtsveränderungen von mehr als 5-7kg, mit zunehmendem Alter, mangelnder Bewegung können die Beckenbodenmuskenl erschlaffen.
Ein Problem kann aber auch der erhöhte Tonus (Verspannung) des Beckenbodens sein, der eine Rolle bei chronischen Schmerzzuständen des Unterbauches oder  sexuellen Störungen spielen kann(Orgasmusschwierigkeiten,Vaginismus).